Ausschreibungsunterlagen
Sparkassen-Fair Play-Preis für Sportjournalismus 2000
Die „Fair-Play-Initiative“ des deutschen Sports wird im Jahre 2000 wiederum durch einen eigenständigen Wettbewerb ergänzt, der das Ziel verfolgt, eine faire Sportberichterstattung auszuzeichnen und zu fördern sowie unfaire Tendenzen im Sportjournalismus kritisch zu thematisieren.
Der Sparkassen-Fair Play-Preis für Sportjournalismus 2000 wird getragen vom Lehrstuhl für Sport, Medien und Kommunikation der Technischen Universität München, namentlich Herrn Univ.-Prof. Dr. Josef Hackforth, und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (Berlin). Unterstützt wird das Vorhaben von den Präsidenten der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG), des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und des Deutschen Sportbundes (DSB).
Der Sport erfährt in den verschiedenen Medien eine immer stärker werdende Berücksichtigung. Die aktuelle Sportberichterstattung expandiert, wird unterhaltsamer und reflektiert den gestiegenen gesellschaftlichen Stellenwert. Auch in der „Dualen Medienlandschaft“ sind – ähnlich wie im Sport – Tendenzen zur Kommerzialisierung, Internationalisierung und Professionalisierung festzustellen. Damit geht die professionelle Aufwertung eines ganzen Berufsstandes einher. Die Sportjournalisten stehen nicht länger im „Abseits“, sind nicht mehr „Außenseiter der Redaktion“ oder „Verkäufer der herrlichsten Nebensache der Welt“.
Das geschriebene oder gesprochene Wort, das veröffentlichte Foto oder elektronische Bild sowie die journalistischen Bewertungen und medientechnischen Gegebenheiten sind wesentliche Bestandteile eines fairen Sportjournalismus. Fairneß – nicht nur im Sport, sondern auch und gerade in der Sportberichterstattung. Die modernen Massenmedien sind Multiplikator wie Motivator des Sportgeschehens, sind Spiegel wie Zerrspiegel der sportlichen Realität. Ob Information, Unterhaltung, Belehrung, Kritik und Kontrolle sowie Kulturtradierung – das sportliche System benötigt das sportpublizistische System und vice versa!
Wie der gesamte Sport, benötigt auch die Sportberichterstattung journalistische Fairneß gegenüber Aktiven, Funktionären, Veranstaltern und besonders Berufskollegen. Dieser faire journalistische Umgang mit Beteiligten und Betroffenen muß geprägt sein von Respekt, Rücksichtnahme, Takt und grundsätzlichen Konventionen von Ethik und Moral. Normen und Werte im Sportjournalismus sind nicht beliebig austauschbar, sondern in der Verfassung, dem Grundgesetz, den Mediengesetzen und Staatsverträgen sowie dem Persönlichkeitsrecht vorgegeben. Diese Tugenden eine „Fairhaltens“ im Sportjournalismus gilt es zu würdigen und zu prämieren. Die konstruktive Sensibilisierung für diesen Wert möglichst vieler Sportjournalist(inn)en wird angestrebt. Um nicht missverstanden zu werden: es kann nicht um eine angepasste oder gar oppurtunistische Sportberichterstattung gehen, nicht um Kumpanei oder Wohlgefallen. Aber auch die härter werdende Konkurrenz sowie die Werteverschiebung generell dürfen nicht dazu führen, individuelle Feinde, menschliche Verachtung und publizistische Missachtung zu produzieren.
Deshalb wird seit 1993 ein Sparkassen-Fair Play-Preis für Sportjournalismus ausgeschrieben, mit dem Beiträge ausgezeichnet werden sollen, die den o.g. publizistischen Werten verpflichtet sind. Dabei sind folgende Prinzipien zu beachten:
1. Die zur Begutachtung vorgelegten journalistischen Beiträge müssen in deutscher Sprache in einem öffentlich zugänglichen Medium zwischen dem 01. Januar 2000 und dem 31. Dezember 2000 veröffentlicht worden sein.

2. Diese Veröffentlichung kann in einer Tages- oder Wochenzeitung, in einer Publikums- oder Sportzeitschrift, im Hörfunk oder Fernsehen, im Internet sowie über eine Nachrichtenagentur publiziert worden sein. Entscheidend ist nicht das Medium, sondern der Erscheinungszeitraum.

3. Die eingereichten sportjournalistischen Beiträge können sämtliche Stilformen des Journalismus erfassen: Nachrichten oder Berichte, Reportagen oder Features, Glossen oder Kommentare, Interviews oder Dokumentationen. Wichtig an den Beiträgen bleibt die individuelle Verantwortung eines oder mehrerer Sportjournalisten.

4. Inhaltlich sind zwei Dimensionen für die Jury entscheidend:

Entweder wird in den Beiträgen deutlich, dass die Werte für einen fairen Sportjournalismus berücksichtigt worden sind (z.B. Sportlerportrait oder Reportage über Doping im Sport)

oder der Beitrag beschäftigt sich thematisch mit der Idee des „Fair Play“ und einer „fairen Sportberichterstattung“ ganz direkt.

5. Die relevanten Beiträge und Filme sollten innerhalb des Sportressorts verantwortet werden und – im Regelfall – innerhalb der Sportberichterstattung veröffentlicht worden sein.

6. Die Beiträge können als Original, Faksimile, Band oder Kassette eingereicht werden, wenn möglich in doppelter Ausfertigung.

7. Die der Jury vorliegenden sportjournalistischen Beiträge können auf drei verschiedenen Nennungsmustern beruhen:

7.1 Die Beiträge werden vom jeweiligen Autor persönlich eingereicht
7.2 Die Beiträge werden von Dritten eingereicht
7.3 Die Beiträge werden von den Gremienmitgliedern vorgeschlagen

8. Die zu begutachtenden Beiträge müssen bis zum 31.01.2001 dem Lehrstuhl für Sport, Medien und Kommunikation, zu Hd. Herrn Univ.-Prof. Dr. Josef Hackforth, Connollystr. 32, 80809 München, zugeleitet werden.

9. Die Preisverleihung ist für den 23. April 2001 in Köln vorgesehen.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben oder Unklarheiten verspüren, wenden Sie sich bitte jederzeit unter der Rufnummer 089 / 289-24637 oder Fax- Nr. 089 / 289-24644 an die Mitarbeiter des Lehrstuhls für Sport, Medien und Kommunikation.